Risse im Holzhochbeet – wenn Holz arbeitet

Dieser Satz ist nicht nur Gärtnern geläufig: Holz arbeitet. Und genau diese Eigenschaft schätzen wir an diesem natürlichen Werkstoff. Und dennoch erleben wir eine Schrecksekunde, wenn sich Risse in der am Anfang noch ebenmäßigen Oberfläche des Holzhochbeets bilden. Ist das ein Materialfehler? Oder habe ich das Holz falsch gepflegt? Und ist mein Hochbeet jetzt überhaupt noch stabil?

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Doch kein Grund zur Sorge: Die zum Teil sehr auffälligen Risse sind sogenannte Trockenrisse, auch Schwindrisse genannt. Holzfasern nehmen Feuchtigkeit auf und geben diese auch wieder ab. Das bedeutet, dass Holz je nach Witterung ständig quillt oder schrumpft.

Dabei arbeitet das Holz in Richtung der Jahresringe (tangentiale Richtung) viel stärker als senkrecht zu den Jahresringen. Trocknen die Holzbalken mit der Zeit aus, ziehen sich die Zellen in tangentialer Richtung stärker zusammen und es entstehen Trockenrisse quer durch die Jahresringe. Diese Trockenrisse zeigen sich in zwei Formen:

  • Hirnrisse: Risse an der Stirnfläche des Holzbalkens. Die dort angeschnittenen Fasern trocknen besonders schnell aus.
  • Oberflächenrisse: Risse, die sich an den Längsflächen des Balkens entlangziehen.

Genauso normal und unbedenklich sind übrigens Verfärbungen oder trockene Äste, die mit der Zeit ausfallen können. All diese Verformungen sind naturbedingt und man findet sie nach einiger Zeit an jedem verbauten Stück Holz.

Also keine Angst: Risse und andere Abweichungen ändern nichts an der Festigkeit und Belastbarkeit des Holzes. Die Freude an bunten Blumen und knackigem Gemüse braucht nicht getrübt werden. Denn mit einem Holzhochbeet hat man ein lebendiges Stück Natur im Garten stehen – und das fängt eben schon mit dem Material an, aus dem das Beet gefertigt wurde.


Geschrieben am 23. April 2014 und abgelegt in Tipps und Tricks

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