Rasenpflege im Frühjahr – In 6 Schritten zum perfekten Rasen

„The grass is always greener on the other side of the fence” lautet ein englisches Sprichwort. Damit dieser Ausspruch nicht wortwörtlich wahr wird und es keinen Grund gibt, neidisch auf den Rasen des Nachbarn zu schielen, muss man nur einige Pflegetipps beachten. Gerade jetzt im Frühjahr ist der perfekte Moment gekommen, sich um die Grünflächen im Garten zu kümmern. Und mit diesen 5 Tipps wird Ihr Rasen den ganzen Sommer über in sattem Grün erstrahlen.

1. Bestimmung des richtigen Zeitpunktes

Um spätestens im späten Frühling wieder einen ansehnlichen Rasen zu haben, empfiehlt es sich, mit der Frühjahrspflege Ende März/Anfang April anzufangen, je nach Witterungsbedingungen. Sie können sich bei der Bestimmung des richtigen Zeitpunktes auch leicht nach phänologischen Kriterien richten: Wenn die Forsythie blüht und der Boden ausreichend trocken ist, können sie mit den ersten Schritten beginnen.

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Es grünt so grün? Nur bei richtiger Pflege!

2. Rasen abrechen

Nach dem Winter sollte der Rasen erst einmal einer groben Säuberungsaktion unterzogen werden. Mit einem Rechen werden Laubreste, abgestorbene Pflanzenteile und Moose von der Oberfläche des Rasens entfernt.

3. Vertikutieren

Anschließend sollte “geschundener” Rasen unbedingt vertikutiert werden. Dabei wird der Rasen mit vertikalen Schnitten aufgelockert und Verfilzungen am Boden gelöst. Der Rasen bekommt nun wieder Luft, Wasser und Nährstoffe für ein vitales Wachstum. Wichtig ist, nicht zu tief zu schneiden, um die Graswurzeln nicht zu verletzen oder zu zerstören. Eine dünne Filzschicht hilft außerdem, die Verdunstungen am Boden zu reduzieren und federt den Tritt beim Laufen auf dem Rasen, sodass die Gelenke geschont werden. Der Erdboden sollte nicht tiefer als 5-10mm angeritzt werden, am besten sie stellen den Vertikutierer so ein, dass er den Erdboden berührt und die obere Schicht gerade anritzt. Vertikutieren können Sie mit einem Hand-Vertikutierer oder bei größeren Rasenflächen mit einem Elektro- bzw. Benzinvertikutierer.

4. Nachsäen

Kahle Stellen und braune Flecken können mit Regenerations- oder Nachsaatmischungen behandelt werden (Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)). Für die Aussaat sollte die Bodentemperatur aber konstant über 10 Grad liegen. Vor der Aussaat muss der Boden gut vorbereitet werden. Dazu wird der Boden zunächst mit dem vertikutierer aufgerissen. Beseitigen sie bei dieser Gelegenheit Steine und Wurzeln von Fremdarten. Lehmige Böden können mit Sand, sandige Böden mit torffreier Gartenerde neutralisiert werden. Anschließend lassen sie die Stelle 2 bis 3 Wochen ruhen und besäen sie danach gleichmäßig mit neuem Rasensamen und bewässern sie gründlich (mindestens 3–10 l/qm).

Haben sie kahle Stellen an schattigen Orten, sollten sie die Rasenbepflanzung dort noch einmal überdenken, denn Gräser lieben es überwiegend sonnig. Schattenstauden eignen sich dort möglicherweise besser. Auch die Lägerrispe (Poa supina) kann an halb-schattigen Orten als Rasen gepflanzt werden, ist aber deutlich pflegebedürftiger als andere Gräser.

5. Düngen

Nun ist der Rasen aufnahmebereit für etwas Dünger. Für ein gutes Wachstum benötigt der Rasen in erster Linie Stickstoff, Kalium und Phosphor, am besten aus rein organischem Dünger. Guter Rasendünger ist vor allem Kaliumhaltig, da Kalium die Wurzeln und damit die Grasnarben stärkt. Phosphorhaltiger Dünger aus der Landwirtschaft befördert dagegen den Blattwuchs und erhöht damit den Pflegeaufwand des Rasens durch vermehrte Mähgänge. Tragen Sie den Dünger gleichmäßig und in Maßen auf. Wird der Rasen zu intensiv gedüngt, können bei starker Sonneneinstrahlung Verbrennungsschäden entstehen. Hier empfiehlt sich die Verwendung eines Handschleuderstreuers. Außerdem besteht die Gefahr der Auswaschung der Düngestoffe ins Grundwasser.

Da die Bodentemperatur im Unterschied zur Lufttemperatur während der Monate April und Mai wesentlich langsamer steigt, bleibt in dieser Zeit zunächst eine gute Mineralisierung der Nährstoffe aus organischen Substanzen im Boden aus. Wer also sein Rasenwachstum erheblich beschleunigen will, muss zunächst mit stickstoffbetonter, hochkonzentrierter Mineraldüngung düngen – aber vorsichtig! Nicht mehr als 4 – 5 g N/qm sollten hier auf der Rasenfläche verteilt werden.

6. Mähen

Und nun geht es ans regelmäßige Rasenmähen – aber bitte nicht zu kurz, denn Mähen bedeutet immer Stress für den Rasen und kann zum vorzeitigen Sterben der Gräser führen. Als Faustregel gilt: Lieber häufiger mähen und dafür nicht zu viel abschneiden. Jedenfalls nie mehr als die Hälfte der Wuchshöhe. Auch wenn Sie einmal einen Mähgang verpasst haben sollten, schneiden Sie nur bis zur Wuchshöhenhälfte und erst im nächsten Mähgang auf die gewünschte Länge. Generell sollten Sie mindestens einmal in der Woche zum Rasenmäher greifen, in der Hauptwachstumszeit am besten sogar alle 4 Tage, um den Zierrasen auf 3 cm, einen Spielrasen auf etwa 6 cm zu trimmen.

Bild © Gemeinfrei – pixabay.com


Geschrieben am 26. März 2015 und abgelegt in Tipps und Tricks
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3 Gedanken zu „Rasenpflege im Frühjahr – In 6 Schritten zum perfekten Rasen

  1. Hallo,

    toller Artikel
    Ich sehe das so: angemessen dünnen, drauf achten wie schnell der Rasen wächst, manchmal sogar jede 4 Tage mähen. Maximal 1/3 der Halmlänge sollte abgeschnitten werden, bei einem Zierrasen gelten 3cm und bei einem Spielrasen 6cm. Lästiges Umkraut entfernst du am besten mit einem Unkrautstecher, für weitere Tipps kann ich diesen Beitrag empfehlen: http://www.derneuemann.net/richtige-rasenpflege/5074

    Gutes Gelingen!

    1. Hallo Franziska,

      Ja, gerade beim Vertikutieren und Rasenmähen werden häufig Fehler gemacht und zu tief oder zu viel geschnitten. Da wundern sich dann viele, warum ihr Rasen schon Ende Juli aussieht wie kurz vorm Herbst! ;-)

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